Alice Weidel, Mitglied des Bundesvorstandes, stellt fest: „Ausgerechnet die Türken in Deutschland machen den Weg in den Schariastaat möglich. Die Integration ist sichtbar und gründlich gescheitert, die Vermittlung demokratischer Werte war wohl erfolglos. Das muss nun zwingend zu einem Umdenken in der Asyl- und Integrationspolitik führen.“
Nur 51% der Türken stimmten insgesamt für das Präsidialsystem und damit die Todesstrafe, die Erdogan ganz oben auf die Agenda setzte und eng mit der Abstimmung verband. Während die Türken, die im übrigen Ausland leben, größtenteils und deutlich gegen das undemokratische System votierten, verdankt Erdogan den knappen Erfolg vor allem seinen in Deutschland lebenden Landsleuten. Denn die stimmten der Entdemokratisierung der Türkei in allen Städten zu.
Rund 64% der sogenannten „Deutsch-Türken“ stimmten für das Referendum. Rechnet man die das Vorhaben ablehnenden Minderheiten ab, wie beispielsweise Kurden, Aleviten oder christliche Assyrer und Aramäer, „dann liegt die Zustimmungsquote für die Einführung der Diktatur bei den muslimischen, nichtkurdischen Türken schon bei über 90%“, so der Publizist Hamed Abdel-Samad. [2]
Abdel-Samad weiter: „Also sind die Türken in Deutschland gar nicht gespalten, was Erdogan angeht wie es in der Türkei der Fall ist, sondern stehen geschlossen hinter dem Islamismus, dem Chauvinismus und der Todesstrafe“.
[1] http://www.turkiyegazetesi.com.tr/2017-referandum-sonuclari/almanya-ulke-referandum-sonuclari [2] http://www.huffingtonpost.de/2017/04/16/news-blog-turkei-erdogan-referendum_n_16053356.html